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Erfahrungsbericht: So funktioniert eine Nacht im Schlaflabor

  • Autorenbild: BettenCheck.org
    BettenCheck.org
  • 25. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit
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Für viele Menschen ist die Vorstellung, eine Nacht im Schlaflabor zu verbringen, mit Unbehagen oder Unsicherheit verbunden. Dabei dient die Untersuchung – die sogenannte Polysomnographie – einem klaren Ziel: Schlafstörungen objektiv zu erfassen und medizinisch zu beurteilen. In diesem Bericht schildern wir neutral und sachlich den typischen Ablauf einer Nacht im Schlaflabor – von der Ankunft bis zur Auswertung und geben einen realistischen Einblick in das, was Patientinnen und Patienten dort erwartet.


Vorbereitung und Aufnahme

Die Untersuchung wird meist auf ärztliche Überweisung hin durchgeführt. Am Aufnahmetag erscheinen die Patient:innen am Abend – meist zwischen 19:00 und 21:00 Uhr – in der schlafmedizinischen Einrichtung. Nach einem kurzen Aufnahmegespräch mit medizinischem Fachpersonal werden grundlegende Informationen zum Ablauf vermittelt. Persönliche Schlafgewohnheiten und Vorerkrankungen fließen dabei bereits in die spätere Auswertung ein.


Anlage der Messinstrumente

Vor dem Zubettgehen erfolgt die Verkabelung. Hierbei werden diverse Sensoren am Körper angebracht, u. a. zur Messung von Gehirnaktivität (EEG), Augenbewegungen (EOG), Muskelspannung (EMG), Atmung, Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung. Zusätzlich zeichnen Kameras und Mikrofone das Schlafverhalten auf. Trotz der Vielzahl an Kabeln ist es in der Regel möglich, sich im Bett zu bewegen – auch Seitenlagen sind meistens kein Problem.


Die Nacht: Beobachtung und Datenaufzeichnung

Während der gesamten Nacht werden die erfassten Daten kontinuierlich an einen Überwachungsraum übermittelt. Das medizinische Team beobachtet dort live, wie der Schlaf abläuft – inklusive Ein- und Durchschlafverhalten, Atmung und eventuellen Bewegungsmustern. Auch nächtliches Aufwachen, Atemaussetzer oder ungewöhnliche Muskelaktivitäten werden dokumentiert. Der Raum selbst ist schlafgerecht eingerichtet: abgedunkelt, ruhig, klimatisiert – allerdings weniger heimelig als das eigene Schlafzimmer.


Der Morgen danach

Am nächsten Morgen – meist zwischen 6:00 und 7:00 Uhr – endet die Untersuchung. Die Sensoren werden entfernt, anschließend erfolgt ein kurzes Gespräch mit dem Fachpersonal. Die detaillierte Auswertung der Daten wird im Anschluss durch ärztliche Spezialist:innen vorgenommen und einige Tage später mit den Patient:innen besprochen. Dabei wird nicht nur auf Schlafqualität eingegangen, sondern auch auf Hinweise zu Atemstörungen (z. B. Schlafapnoe), Bewegungsstörungen oder neurologischen Besonderheiten.


Fazit

Eine Nacht im Schlaflabor ist weniger belastend, als viele zunächst vermuten. Zwar ist der Ablauf ungewohnt und technisch geprägt, doch ermöglicht er eine objektive Beurteilung des individuellen Schlafverhaltens auf hohem medizinischem Niveau. Für Betroffene mit chronischen Schlafproblemen oder Verdacht auf eine schlafbezogene Erkrankung ist der Aufenthalt im Schlaflabor ein wichtiger diagnostischer Schritt – faktenbasiert, sicher und zielgerichtet.


 
 

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